Die Erfindung von Alice im Wunderland [Rezension]


Autor: Peter Hunt
Verlag: wbg Theiss
Preis: 28€ [DE]
Seitenanzahl: 128
E.Datum: 15.03.21

ISBN: 9783806242645
Format: HC
Bewertung: 5/5 ★


Zweifelsohne ist die Geschichte der kleinen Alice eines der verrücktesten Bücher der Welt und ein Meilenstein der Kinderliteratur. Genauso ungewöhnlich ist auch die Entstehungsgeschichte des Kinderbuch-Klassikers. Charles Dodgson alias Lewis Carroll, ein exzentrischer Oxford-Mathematiker, erfand die Grinsekatze, die Herzkönigin und das weiße Kaninchen eher beiläufig während einer Bootsfahrt auf der Themse. [...] (Quelle: Verlagsseite)
Schon lange bin ich ein großer Fan von Alice und habe nicht nur die englische Version mehrere Male gelesen und das Hörbuch gehört, sondern auch mit der Zeit viele Adaptionen dazu gelesen. Die Geschichte von Alice hat viele Spuren bei uns hinterlassen, selbst in der Schule wurden bei mir Zitate auf Allgemeingültigkeit analysiert. 
In diesem Buch geht es neben der Entstehensgeschichte auch um die Nachwirkungen des Werks, Biografien und Inspirationen von damaligen Kindergeschichten und Personen aus dem Umfeld von Caroll und der Namensgeberin der Geschichte - Alice Liddel.

Glücklicherweise liegen von dem Autor von Alice unzählige Briefe und Tagebücher vor, sodass viele Aspekte des Entstehensprozess nachvollzogen werden können. Es ist wortwörtlich ein Prozess über längere Zeit gewesen und war gar nicht dazu gedacht, veröffentlich zu werden, sondern richtete sich an Alice Lidell, einem Mädchen, welches neben anderen von Caroll auf Bootsfahrten eingeladen worden ist und währenddessen Geschichten erzählte. Es wird sehr umfangreich erklärt, welche Einflüsse und Ereignisse eine Rolle gespielt haben könnten und wieso. Dabei fällt direkt auf, dass das scheinbar Sinnlose in der Alice-Geschichte durchaus Bezüge zur Wirklichkeit hat - ob es nun Satirische Äußerungen, personifizierte Tiere sind, die Alice bekannt waren sind oder auch Insider-Witze zwischen dem Autor und Alice. Es gibt heutzutage so viele Theorien, was bestimmte Stellen bedeuten sollen, andere leugnen, dass es überhaupt einen Sinn ergibt. Hier wird jedoch versucht, es in Carolls Zeit und Umgebung einzuordnen und es macht überraschend viel Sinn.

Gefüttert wird das ganze von Fotografien (denn Caroll war auch ein begeisterter Fotograf) und colorierten Zeichnungen aus der Originalausgabe. Das Buch hat eine überdurchschnittliche Größe, etwa DIN A4 und ist sehr hochwertig gedruckt. Wenn man also die Geschichte von Alice liebt und mehr zu den Ursprüngen und Anspielungen erfahren möchte, ist dies eine sehr gute Anlaufstelle.
 

Vielen Dank an vorablesen und den wbg Theiss Verlag für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars im Austausch zu einer ehrlichen, unbeeinflusste Rezension meinerseits. Diese Rezension wurde nicht bezahlt, nur im Austausch zu einem Rezensionsexemplar verfasst. [unbezahlte Werbung]




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