Spiel der Macht - Die Schatten von Veloria (Bd.1) [Rezension]

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Autorin: Marie Rutkoski
Verlag: Carlsen
Preis: 19.99€ [DE]
Seitenanzahl: 368
E.Datum: 27.09.18

ISBN: 9783551583888
Format: HC
Bewertung: 4/5 ★


Als Tochter des ranghöchsten Generals von Valoria hat die siebzehnjährige Kestrel nur zwei Möglichkeiten: der Armee beizutreten oder jung zu heiraten. Aber Kestrel hat fürs Kämpfen wenig übrig; für sie ist die Musik das kostbarste Gut. Einem plötzlichen Impuls folgend ersteigert sie den Sklaven Arin, der sie auf unerklärliche Weise fasziniert. Schon bald muss sie sich eingestehen, dass sie mehr für ihn empfindet, als sie sollte. Doch er hat ein Geheimnis – und der Preis, den sie schließlich für ihn zahlt, wird ihr Herz sein …(Quelle: Verlagsseite)
Ich war schon immer versucht, die englische Version des Buchs zu lesen, doch als ich erfahren habe, dass zeitnah sogar die Übersetzung erscheinen wird, habe ich mich noch etwas gedulden können. Ich habe bereits viel von diesem Buch bzw. der englischen Version gehört und war deshalb außerordentlich neugierig auf dieses Buch und ich musste mich überzeugen, ob es den Hype wert ist.

Kestrel lebt dank ihrem Vater, einem wichtigen General, ein Leben in der obersten Gesellschaftsschicht. Dafür wird jedoch auch von ihr erwartet, dass sie bald Soldatin wird oder heiratet - sie selbst möchte am liebsten all dies aufschieben und sich nur ihrer Musik widmen. Bei einem Marktbesuch ersteigert sie dann spontan einen vielversprechenden Sklaven, der einen besonderen Hintergrund hat, den sie nicht erahnen kann. Schon bald sieht sie sich in Gefahr - sowohl sie selbst, als auch ihr Herz. 

Das ganze Setting erinnert etwas an die Antike, was die Autorin auch in einem Nachwort anmerkt. Zwei Länder, Herran und Veloria, sind im Krieg und auch Sklavenhandel ist ein zentrales Thema in diesem Buch, wie es auch zur Zeit der alten Römer und Griechen gewesen ist. Immer wieder kann man Aspekte aus dieser Zeit aufgreifen oder einfach einen Flair verspüren, der an diese Zeit erinnert. Ich, die sich sehr für diese Zeit und Mythologien interessiert, war hellauf begeistert von dieser Stimmung des Settings. Gleichzeitig ist mir bewusst geworden, dass ich noch nie ein Buch gelesen habe, in dem das Sklaven-Sein eine so zentrale Rolle gespielt hat.

Zu den Figuren kann ich sagen, dass sie meiner Meinung nach sehr viel Charakter ausstrahlen. Kestrel ist als Protagonistin sehr tough, ganz die Tochter eines Generals und nicht immer die High-Class-Lady, die gerne Klavier spielt. Diese widersprüchliche Mischung hat mir bei ihr sehr gefallen und so habe ich sie gleich in Herz geschlossen.
Doch die Geschichte wird nicht nur aus der Sicht von ihr erzählt, sondern auch gelegentlich aus der Sicht des Sklaven, Arin, wobei man durch die durchgängige Er-/Sie-Erzählperspektive selber erst nach und nach seine Intentionen erahnen kann und anfangs noch im Dunkeln steht. Das Ganze lässt ihn sehr geheimnisvoll, aber auch nicht wirklich greifbar wirken und erst mit der Zeit lernt man ihn näher kennen. 
Dass die Geschichte nicht nur aus der Sicht der Protagonistin erzählt wird, hat mir sehr gut gefallen, dennoch hatte ich gelegentlich Schwierigkeiten, die Wechsel zu verkraften. Der Schreibstil an sich hat mir eigentlich ganz gut gefallen, er ist in meinen Augen gut, aber nicht ausschlaggebend für diese Buchbewertung gewesen. 

Denn mit dem Plot wurde all dies ausgeglichen. Ich weiß nicht, was sagen soll, aber ich habe dieses Buch in etwas mehr als zwei Tagen durchgelesen, so gefesselt war ich von der Geschichte von Kestrel und Arin. Ich habe mich schon so lange wieder nach einem Buch gesehnt, das mich jede freie Minute in seine Welt zieht. 
 
Insgesamt gesehen ist dieses Buch einfach nur lesenswert! Ich habe jede einzelne Seite genossen und wünsche mir nun, dass die Zeit bis zum Erscheinen des nächsten Teils möglichst schnell verstreichen mag. Bei genauerem Analysieren des Buchs muss ich jedoch eingestehen, dass es auch ein paar kleinere Macken wie die schwindelerregenden Sichtwechsel gibt. Diese wurden beim Lesen jedoch direkt wieder von der wunderbaren Geschichte übertüncht und so waren mir viele schöne Lesestunden gegönnt.

Im Englischen heißt Spiel der Macht "The Winner´s Curse" und der zweite und dritte Band der Trilogie ist bereits draußen. Für die Übersetzung des zweiten Bands Spiel der Ehre ist der Juli 2019 und für den dritten Band Spiel der Liebe der Winter 2019 vorgesehen.
Marie Rutkoski wuchs als das älteste von vier Kindern in Illinois auf und stellte schon früh fest, dass sie ein Buchmensch ist. Heute lebt sie in New York, wo sie am Brooklyn College unterrichtet. Sie schreibt Romane für Kinder und Jugendliche und hat zwei Söhne. (Quelle: Verlagsseite)

Vielen Dank an den Carlsen Verlag für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars im Austausch zu einer ehrlichen, unbeeinflusste Rezension meinerseits. Diese Rezension wurde nicht bezahlt, nur im Austausch zu einem Rezensionsexemplar verfasst. [unbezahlte Werbung]




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