Caraval [Rezension]


Copyright by Piper


Autor:Stephanie Garber
Verlag: Piper
Preis: 14.99€ [DE]
Seitenanzahl: 400
E.Datum: 20.03.17
ISBN:9783492704168
Format: TB
Bewertung:5/5 ★


Scarlett Dragna fürchtet sich vor ihrem Vater, dem grausamen Governor der Insel Trisda. Sie träumt davon, ihrem Dasein zu entfliehen und Caraval zu besuchen, wo ein verzaubertes Spiel stattfindet. Doch ihr Wunsch erscheint unerreichbar – bis Scarlett von ihrer Schwester Donatella und dem geheimnisvollen Julian entführt wird, die ihr den Eintritt zu Caraval ermöglichen. Aber ist Caraval wirklich das, was Scarlett sich erhofft hat? Sobald das Spiel beginnt, kommen Scarlett Zweifel. Räume verändern auf magische Weise ihre Größe, Brücken führen plötzlich an andere Orte und verborgene Falltüren zeigen Scarlett den Weg in finstere Tunnel, in denen Realität und Zauber nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind. Und als ihre Schwester verschwindet, muss Scarlett feststellen, dass sich ein furchtbares Geheimnis hinter Caraval verbirgt ... (Quelle: Verlagsseite)
Mysteriös, verwirrend, magisch und doch so grausam ist Caraval. Schon seit ihrer Kindheit träumt Scarlett davon, ihrem grausamen Vater zu entkommen und die Wunder von Caraval zu entdecken. So schreibt sie Jahr für Jahr Briefe an Legend, dem Master von Caraval, doch dieser Briefverkehr ist stets einseitig. Bis sie kurz vor ihrer arrangierten Hochzeit drei Eintrittskarten erhält. Merkwürdigen Zufällen wegen besucht sie Caraval, begleitet von ihrer Schwester und einem Seemann namens Julian. Dort steht sie vor der Wahl nur zuzuschauen oder bei dem diesjährigen Spiel um einen Preis teilzunehmen. Im Laufe ihres Aufenthalts blickt sie hinter den Zauber und entdeckt das wahre Gesicht Caravals.

Zunächst war mir selber gar nicht klar, was genau Caraval sein soll und was ich mir darunter vorstellen soll. Man findet auch erst im Laufe des Buchs immer mehr darüber heraus und kaum denkt man, man hat eine grobe Ahnung davon, schon wird man wieder von einem Plottwist überrascht. Mal konnte man wahre Magie nicht von Wahnsinn unterscheiden, mal scheint es klar wie Kloßbrühe. Doch diese stetige Unsicherheit bezüglich des Handlungsverlauf war überraschender Weise gar nicht verwirrend und hat auch nicht den Lesefluss gestört. Eher im Gegenteil: Nach minimalen anfänglichen Schwierigkeiten, bei denen man sich erst ein Bild von Caraval formen muss, stieg die Leselust nahe zu proportional. Je mehr ich gelesen habe und je voller das Bild wurde, desto fesselnder wurde es. So kam es dazu, dass ich mich über das Wochenende lang in mein Zimmer unter meiner Patchworkdecke verkrochen habe, um das Buch schnellstmöglich durchzulesen. Trotzdem darf man nicht den Faden verlieren oder sich in Sicherheit wiegen, dass etwas wirklich passiert ist oder wahr ist. Daher musste ich trotz allem das Buch manchmal zuklappen und alles nachvollziehen und mich ordnen.
 
Die Welt von Caraval ist sowohl magisch, als auch verwirrend. Verwirrend magisch sozusagen. Hinter jeder Ecke und Gasse lauern neue Überraschungen und es hat mir unheimlich Spaß gemacht, mit Scarlett gemeinsam die Wunder von Caraval zu erleben. Unvorstellbares ist hier Alltägliches und so findet man sich einer liebevoll gestalteten Welt wieder, die immer eine Überraschung bereit hält. Der Schreibstil trägt außerdem dazu bei, dass man diese Welt und dessen Wunder noch intensiver wahr nimmt: Alles ist zum Greifen nahe und beinhaltet doch immer etwas Spannung.
 
Dennoch hat Caraval auch wie bereits beschrieben eine dunkle Seite, die man erst im Laufe des Buchs entdeckt. Wie auf dem Cover schon gewarnt wird: "Es ist nur ein Spiel". Caraval kann auch düster sein. Caraval spielt sein Spiel mit den Spielern aber auch mit dem Verstand der Leser. Dies verleiht dem wunderbar Magischem eine gefährliche Note und einen Titsch aus dem Thrillergenre. So erhält man ein Buch mit der perfekten Mischung aus Mystery, Fantasy und Thriller, wie ich finde.
 
Nun zu unserer Heldin Scarlett. Im Laufe des Buches durchläuft sie einen Sinneswandel. Zunächst ist sie zwar neugierig, aber trotzdem zurückhaltend, da ja bald ihre Hochzeit ansteht. Sie wird von Kapitel zu Kapitel immer ehrgeiziger und ihre Klugheit schimmert durch.
Julien hingegen ist ein verwegener Seemann, der Scarlett dennoch beschützen möchte. Ich kann nicht genau sagen, wie er ist, aber auf jeden Fall sticht seine Mysteriösität hervor. Man möchte immer mehr von seinem wahren Gesicht erfahren und hinter seine Beweggründe und Vergangenheit blicken. Das hielt mich aber nicht davon ab, für ihn zu schwärmen und für die Beziehung der beiden mitzufiebern und zu fangirlen.
Caraval ist ein zweischneidiges Schwert: Einerseits betörend mysteriös und andererseits düster und gefährlich. Es spielt mit dem Verstand des Lesern und so kann man sich nie sicher sein, ob das was man gerade liest, die Wirklichkeit ist. Eine wundervoll gestaltete magische Welt, zwei charmante Hauptcharaktere, der Schreibstil und eine einzigartige Story sorgten dafür, dass ich das Buch am liebsten verschlungen hätte. Doch die Tiefgründigkeit lies mich alles hinterfragen und verwirrte mich so auf eine magische Art.

Stephanie Garber wuchs in Kalifornien auf, wo sie oft mit Anne Shirley, Jo March und anderen Romanfiguren mit ungezügelter Vorstellungskraft verglichen wurde. Neben ihrer Arbeit als Autorin ist sie Lehrkraft für Kreatives Schreiben und träumt von ihren nächsten großen Abenteuern. Sie wartet sehnsüchtig auf den Tag, an dem Legend ihr eine Eintrittskarte für Caraval schickt. (Quelle: Verlagsseite)

Vielen Dank an den Piper Verlag für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars im Austausch zu meiner ehrlichen Rezension.

https://www.piper.de/buecher/caraval-isbn-978-3-492-70416-8
 


1 Kommentar:

  1. Huhu liebe Miri!

    Caraval habe ich auch schon ins Auge gefasst. Wahrscheinlich werde ich mein Glück bei der Lovelybooks Leserunde versuchen und es auch gleich auf meine Wunschliste setzen. Nach deinem positiven Fazit bin ich mega gespannt auf die Story!

    Liebste Grüße
    Nina von
    BookBlossom ♥♥♥

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