Die Sprache der Dornen [Rezension]

Copyright by Knaur


Autorin: Leigh Bardugo
Verlag:  Knaur
Preis: 17.00€ [DE]
Seitenanzahl: 288
E.Datum: 1.10.18

ISBN: 9783426226797
Format: HC
Bewertung: 5/5 ★

Sechs Winternachtgeschichten aus der Welt der »Krähen« von SPIEGEL-Bestsellerautorin Leigh Bardugo

Hungrige Wälder, magische Künste und schreckliche Geheimnisse: In der Welt von Kaz Brekker und seinen »Krähen« erzählt man sich in langen Winternächten gern Geschichten voller dunkler Versprechungen. Sechs davon sind hier zusammengetragen und werden von aufwendigen Illustrationen zum Leben erweckt. Von der Meerjungfrau, deren Stimme furchtbare Stürme heraufbeschwört, über eine alte Kräuterfrau, die viel mehr ist als sie scheint, bis zum hässlichen Fuchs, der sich beim falschen Mädchen einschmeichelt: Diese märchenhaften Erzählungen sind ein Muss für alle Fans der »Krähen« und Grisha. (Quelle: Verlagsseite)
Schon angefangen beim Äußeren kann man nur ins Schwärmen geraten. Dieser Erzählband, in dem die Autorin sechs Winternachtsgeschichten - vergleichbar mit Märchen - aus der Welt von den "Krähen" und "Grischas" erzählt, ist ein wahres Schmuckstück im Regal und beim Durchblättern. Er liegt schwer in der Hand, obwohl er doch so dünn ist und hat einen angenehmen Stoffbezug. Goldprägungen und Muster prägen das Cover, den Buchrücken und die Rückseite. 
Und auch von innen ist es zum Dahinschmelzen: Am Seitenrand ranken sich Illustrationen und beim Lesen bemerkt man, dass sich diese jeweils passend zum Inhalt verändern und von Seite zu Seite wachsen oder sich verändern, bis schlussendlich ein traumhaftes Abschlussbild entsteht. Bei der nächsten Geschichte beginnt dann de Zauber von Neuem. Insgesamt sind die Illustrationen und auch die Schrift entweder in blau oder rot gehalten. Und so blätterte ich jede Seite neugierig beim Lesen um, nicht nur um wissen, wie die Geschichten weitergehen, sondern auch das Muster wachsen zu sehen, die kleinen Unterschiede zu entdecken.

Nun aber zum Inhalt! Wenn man sich nicht schon bei dem Aussehen für dieses Buch begeistern konnte, dann spätestens nach der ersten Geschichte. Alle stammen aus verschiedenen Ländern der Buchwelt, haben einen ganz bestimmte Lesestimmung und sind zwischen 20 und 70 Seiten lang. Inhaltlich knüpfen sie weder an die Krähen-Dilogie noch an die Grischa-Trilogie an, jedoch finden die Geschichten in deren Welt statt und man kann sich gut vorstellen, wie es bekannte Buchfiguren als Kinder oder am Lagerfeuer erzählt wurden.
Folgende Geschichten enthält das Buch: 
  • Ayama und der Dornenwald
  • Der zu schlaue Fuschs
  • Die Hexe von Duva
  • Kleines Messer
  • Der Soldatenprinz
  • Als das Wasser das Feuer ersang
Ich, als absolute Märchen-Fanatikerin war nach dem Lesen hellauf begeistert. Manche Geschichten haben mich in den gröbsten Zügen an klassische Märchen wie "Hänsel und Gretel" oder "Die kleine Meerjungfrau" erinnert, aber sie endeten nie wie erwartet. Vielmehr folgte die Moral am Schluss einem modernen Stil, was mir deutlich besser gefallen hat. So stehen zum Bespiel das starke Frauenbild oder das, was sich hinter dem Äußeren verbirgt, im Vordergrund. Es ist in keinstem Sinne, Neuverpacken oder Aufwärmen von Märchen, sondern sie lesen sich wie völlig neue Geschichten! 
Dabei steht jede Geschichte für sich und ist auf seine Art besonders. Jede trifft einen anderen Geschmack und es fällt mir schwer, einen Liebling zu erkoren, doch ich würde sagen, dass "Der zu schlaue Fuchs" und "Der Soldatenprinz" für mich am herausragendsten sind. 

Der Schreibstil ist eine Mischung aus Märchen und gewöhnlicher Roman, dabei jedoch äußerst lyrisch und magisch. Und so hatte ich oft den Drang, sie einfach laut für mich zu lesen oder sie irgendjemand anderem zu erzählen. Ich habe alle der sechs Geschichten so lieb gewonnen, dass ich sie nach einer bestimmten Zeit sicherlich noch einmal in Ruhe, bei einer Tasse Tee und einer duftenden Kerze im Dunkeln lesen werde.

Die Sprache der Dornen ist für mich ein sowohl im Inhalt als auch Aussehen einfach nur wunderbarer Erzählband. Man muss nicht unbedingt die anderen Bücher der Autorin gelesen haben, doch kennt man diese, merkt man, dass die Geschichten perfekt in die Welt und zu der Stimmung passen. Jede Geschichte war auf eine andere Art und Weise hervorragend - Sie schreien danach, laut gelesen zu werden und die passende Stimmung beim Lesen zu machen.

Die Sprache der Dornen ist ein an die Glory and Grave - Dilogie (Das Lied der Krähen/Das Gold der Krähen) und Grischa - Trilogie angeschlossener illustrierter Geschichtenband. Daher kann er unabhängig davon gelesen werden.
Leigh Bardugo wurde in Jerusalem geboren und wuchs in Los Angeles auf. Nach Stationen im Journalismus und im Marketing kam sie schließlich als Special Effects-Designerin zum Film. Leigh lebt und schreibt in Hollywood. (Quelle: Verlagsseite)
Neben dieser Dilogie und dem Erzählband hat sie unter anderem auch noch die Grischa-Trilogie geschrieben und veröffentlicht. 


Vielen Dank an den Knaur Verlag für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars im Austausch zu einer ehrlichen, unbeeinflusste Rezension meinerseits. Diese Rezension wurde nicht bezahlt, nur im Austausch zu einem Rezensionsexemplar verfasst. [unbezahlte Werbung]




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen